Unsere Mission

ARCA e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der Regenwaldflächen in Costa Rica erwirbt, um sie vor der Zerstörung zu schützen.  Wir forsten ehemals gerodete Flächen auf und setzen uns dafür ein, dass dabei wieder geschlossene und intakte Regenwaldgebiete entstehen.

Klaus T. Lemberg

ARCA e.V. wurde im Jahr 1993 von Klaus T. Lemberg gegründet, um den Bergnebelwald der südlichen Cordillera de Tilarán (Costa Rica) vor Brandrodung und Holzeinschlag zu bewahren. Mit viel Engagement und Einsatz hat er das Projekt mehr als 30 Jahre lang vorangetrieben. Wir haben ihn dazu befragt.

Warum hast Du damals ARCA gegründet?

KTL: Mein persönliches Interesse am aktiven Umweltschutz und insbesondere das Interesse am Regenwald in Costa Rica geht auf meinen Cousin - einen Umweltenthusiasten - zurück, der sich in Costa Rica niederlassen wollte und den ich unterstützen wollte. Ich habe mich dann intensiv mit dem Regenwald und dem höher gelegenen Bergnebelwald beschäftigt und war fasziniert von der besonderen Form dieses Waldes und seiner Bedeutung für uns alle. 

Der Regenwald stellt ein in sich geschlossenes System von Pflanzen und Tieren dar, das man nur als Ganzes erhalten kann. Schon kleine Eingriffe in das einheitliche System der Pflanzen und Tiere können das Ganze mehr oder weniger schwer beeinträchtigen (vgl. Terborgh 1993). Der Schutz des Regenwaldes erfordert rigorose Schritte. Das schafft man am besten, wenn man ihn komplett aus dem wirtschaftlichen Kreislauf von Nutzung und Verwertung heraushält. Die Überzeugung, dass nur eine solch kompromisslose Maßnahme garantieren kann, dass der Regenwald als Ganzes überlebt, brachte mich zu der Idee, Regenwald zu kaufen, um ihn von jeglicher Nutzung freizuhalten. 

Welche Herausforderungen waren zu meistern?

KTL: Um die Idee umzusetzen, beschloss ich, mit Familie und Freunden einen Verein zu gründen, der die erforderlichen Mittel sammeln und sich um den Schutz des Waldes vor zerstörerischen Eingriffen jeder Art kümmern sollte. Der von mir gegründete Verein ARCA ist als gemeinnützig anerkannt und satzungsgemäß zum Regenwaldschutz in Costa Rica verpflichtet. 

ARCA ist der spanische Name für "Arche". Wir haben diesen Namen bewusst gewählt, weil wir in ähnlicher Weise den Regenwald schützen wollen wie es seinerzeit mit der Arche Noah für alle Tiere geschah. 

Bei der sehr geringen Zahl unserer Mitglieder war der Plan eines nennenswerten Kaufes von Regenwaldflächen zum Schutz fast eine Utopie. Aber durch verschiedene kleinere und größere Spenden wurde diese Utopie nach und nach Wirklichkeit. 

So haben wir bis heute mit der Hilfe von Spenden etwa 100 ha Regenwald im Gebiet der Cordillera de Tillarán in Costa Rica gekauft. Wir haben die Grenzen markiert und alles Erforderliche getan, um diese Regenwaldflächen unversehrt zu erhalten. 

Daneben haben wir uns in den letzten Jahren auf angrenzenden Flächen an der Aufforstung von landwirtschaftlich genutztem Gebiet beteiligt. So entsteht in unmittelbarer Nähe zu unserem Regenwald – auch aus Interaktion von Pflanzen und Tieren – mit der Zeit ein sogenannter Sekundärwald, der wiederum ebenfalls geschützt werden soll. Bisher konnten auf diese Weise 80ha aufgeforstet werden.

Um den Schutz des Bergnebelwaldes in Costa Rica aus Deutschland zu betreiben, musste ARCA Verbündete in Costa Rica finden und Strukturen vor Ort aufbauen. Das ist und bleibt eine große Herausforderung. Ich bin froh, dass nun eine jüngere Generation diese Aufgabe übernommen hat.

Literatur:
John Terborgh: Lebensraum Regenwald - Zentrum biologischer Vielfalt. 1993